Konflikt zwischen Assad-Regime und Kurden: In Syrien droht eine neue Front

2016-08-20

In Syrien bricht ein neuer Konflikt auf: Die Assad-Armee fliegt vermehrt Angriffe auf kurdische Stellungen. Der Kampf gegen den „Islamischen Staat“ droht damit noch komplizierter zu werden.

Seit mehr als fünf Jahren herrscht Krieg in Syrien, viele verschiedene Parteien kämpfen gegeneinander. (Lesen Sie hier mehr dazu.) Jetzt gibt es eine neue Konfliktlinie: Das Assad-Regime gegen kurdische Milizen.

 Bisher haben beide Parteien Konfrontationen weitgehend vermieden. In den vergangenen Tagen aber hat die syrische Luftwaffe Stellungen der kurdischen YPG, des syrischen Ablegers der türkischen PKK, rund um die Stadt Hasaka bombardiert. Hasaka ist einer von zwei Orten im hauptsächlich kurdisch-kontrollierten Nordosten Syriens, in denen das Regime Enklaven halten konnte. Auch Kämpfe am Boden gab es Berichten zufolge in Hasaka. „Die Auseinandersetzungen gehen innerhalb der Stadt weiter. Es gibt militärische Operationen“, so ein Vertreter der kurdischen Miliz am Freitag.

Viele Menschen sind aus dem Gebiet um Hasaka vor den Kämpfen geflohen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte gab es mindestens 41 Tote. Nach Berichten eines staatlichen syrischen Radiosenders gab es bereits Gespräche beider Seiten, um eine Feuerpause zu erreichen.

Mit den Angriffen der syrischen Luftwaffe auf die YPG-Stellungen droht sich der Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) weiter zu verkomplizieren. Die kurdische Miliz spielt eine zentrale Rolle innerhalb der von der US-geführten Koalition unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens SDF, die gegen den IS vorgehen.

 

Ursprung: http://www.spiegel.de/politik/ausland/assad-gegen-kurden-im-syrienkrieg-droht-eine-neue-front-a-1108706.html